Freunde fördern Freunde


Regenbogen 2

 

 

Diese neue Rubrik macht es sich zur Aufgabe, Künstler vorzustellen, die seit vielen Jahren mit Engagement, Freude und Können ihre Arbeiten veröffentlichen und trotzdem wenig bekannt sind. Es sind Menschen, mit unterschiedlichsten Begabungen, Charakteren und Ansichten und dennoch haben sie eines gemeinsam: 

Die Überzeugung, dass die freien Rechte des Menschen unveräußerlich sind und dass in der täglichen Kommunikation Gewalt keine Lösung ist.

 

Jeder der auf dieser Seite ihre Werke anschaut, sich begeistern, in Frage stellen oder inspirieren lässt, trägt auf diese Weise die Ideen dieses Künstlers weiter in die Welt, wie ein Samenkorn und wird so ein Freund, der Freunde fördert!

 

Den Anfang macht Hartmut Knisel, Fotograf, Autor, Übersetzer, Familienmensch und Freund.

 

 


 

Hartmut Knisel

 

*1964 in Stuttgart, Diplom-Ingenieur,

Technischer Übersetzer,

verheiratet, 2 Kinder,

lebt und arbeitet in Fellbach bei Stuttgart.


Fotografie

seit 1978 intensiv. Liebt Abstraktes und Minimalismus - im kleinsten Umkreis verschiedenste Objekte suchen, deren interessanteste Seite finden und diese festhalten. Dazu zählt auch der weitgehende Verzicht auf Nachbearbeitung.

 

Ausstellungen

seit 1997, u.a. mit der Künstlergruppe "Die Insel" im Raum Stuttgart (Jugendhaus "Mitte", Pauluskirche Zuffenhausen, Café Morlock Plochingen, FBD-Bildungspark, Copy-Quick, Wohn- und Pflegestift Münster, Kommunales Kontakt Theater, Russisches Haus Esslingen, Release Zentrum Drogenhilfe, Krankenhaus Bietigheim).

„Die Regenbogen-Serie zählt wohl bislang zu meiner interessantesten Arbeit: Sonnenlicht wird durch ein Prisma gebrochen, die auftreffenden Strahlen fotografiere ich dann entweder auf einem Gegenstand oder durch ihn hindurch.“

 

Weitere Fotos dieser wunderbar organischen Serie findet man u.a. auf https://www.flickr.com/photos/hknisel/ und https://www.instagram.com/hartmut_knisel/.

 


The Other Sun

Wellengold

Colored Space

Regenbogen 1

Struktur und Poesie

Bewegung


 

 

 

Schreiben

begann mit Gedichten seit der Schulzeit. Kennzeichen: Reime und Rhythmus. Ab 1995 Mitglied in der "Literaturpost Südwest", was ein starkes Anheben der Schreibaktivität mit sich brachte in einer Atmosphäre des ständigen, kollegialen Wettbewerbs und Wachstums. Mehrere Lesungen seit 1995, unter anderem während der Buchwochen im Haus der Wirtschaft/ Stuttgart und 2001 bis 2006 als Mitglied der Gruppe "Wortmacher" /Stuttgart.

 

Veröffentlichungen

1995/96 in RAINBOW der AIDS-Hilfe Stuttgart, 1996 in "Der innere Raum", Zeitschrift für Literatur, 1997 im Lyrik-Net, Anton G. Leitner Verlag, 1999 in der Anthologie "Der parodierte Goethe", Landpresse Verlag, 2004 in der Anthologie "Verszeit", Landpresse Verlag, 2014 "Texte für das Ichindir" (Lyrik) und "Gell" (Roman), beide in der Amazon Kindle Edition.

 

"Derzeit habe ich mich aus dem Schreib- und Lesebetrieb ausgeklinkt- Familie und Beruf haben Vorrang. Auch wenn ich nie Ambitionen einer Schriftsteller-Laufbahn hatte, war es mir immer wichtig, mich in dieser Form ausdrücken und anderen etwas geben zu können. Ich gehöre eher zu den Stillen im Lande und gerade deswegen ist es ein besonderes Erfolgsgefühl, wenn man auch als stiller Mensch Ideen verwirklicht, Applaus bekommt."

Weitere Texte von Hartmut Knisel auf seiner Homepage www.knisel.de.

 

Wie die Kunst mich fand

Mein Zugang zur eigenen Kunst kam, ganz klassisch, durch das "Kunst kommt von Können": Irgendwann entdeckte ich eine besondere Verbundenheit zu Sprache, Rhythmus und Fotografie und habe erlebt, dass andere sich über mein Können freuen, diskutieren, ins Nachdenken kommen. Ich verstand: Wenn ich meine Ideen in die Welt setze, kann ich anderen etwas Geben- ganz frei in jeder Hinsicht und dennoch eng mit mir verbunden, was auch mir, als Künstler, ein Stück Freude macht. Das ist so faszinierend um weiterhin daran zu arbeiten. Ich möchte noch vieles herausfinden und in Frage stellen.

 

Zu dieser Website

"Als Ehemann und Vater lehne ich Gewalt, ganz besonders gegen Frauen und Kinder, ab und wünsche mir, dass auch meine Tochter und mein Sohn eines Tages starke, liebevolle Menschen mit einem gesunden Selbstvertrauen sein werden. Zu einer Zeit, als es noch mit viel moralischer Verurteilung verbunden war, habe ich den Kriegsdienst verweigert und Zivildienst geleistet. Ich bin stolz darauf, dass ich damals den Mut hatte das zu tun, was ich für das Richtige hielt und hoffe so, ein ermutigendes Beispiel für meinen Sohn sein zu können.

 

Leonne Marti habe ich bei der Literaturpost Südwest 1995 kennengelernt. Seit dieser Zeit sind wir befreundet. Die Einladung, diese neue Rubrik 'Freunde fördern Freunde'

mit Beiträgen von mir zu eröffnen, freut mich sehr. Ich wünsche Leonne, ihren weiteren Projekten und besonders dieser Website viel Erfolg. Mögen viele Menschen ihre Tiefgründigkeit schätzen, und-  bei aller Ernsthaftigkeit ihrer Themen - sich auch an ihrem stets spürbaren Humor erfreuen."

 

 


 

 

Hefeweizen


Jetzt lass ich mich
vom Hefeweizen
zu lyrischen
Gedanken reizen

Und ist
das erste Glase leer
dann hol ich halt
ein zweites her

Und nach dem dritten
ist mir klar
dass ich noch nie
ein Dichter war

 

 

Chaostage


Es ist die Zeit
der neuen Chancen
dem alten Übel
zu entfliehn

Es ist die Zeit
sich zu entscheiden
nun doch die Wende
zu vollziehn

Es ist die Zeit
der zarten Hände
der liebevollen
Utopien

Es ist die Zeit
der schönen Worte
der frisch gereimten
Poesien

Es ist die Zeit
der Hirngespinste
der allerletzten
Fantasien

Es ist die Zeit
der Chaostage
und da gibt’s keine
Garantien

 

 

Die Wahl der Qual


Möchten Sie
gesteinigt
gekreuzigt
vergiftet
gebrannt
gestreckt
verfüttert
gepeitscht
geschnitten
verfolgt
gequetscht
gewürgt
oder einfach nur
ignoriert
werden?



 

 

horrorvideo


ja, ich möchte opfer sehen
blutend rot und stark entstellt
leiber die zugrunde gehen
abschied nehmen von der welt

ja, ich möchte täter spüren
ihren mut und ihre kraft
männer die ein leben führen
zwischen lust und einzelhaft

ja, ich möchte waffen haben
solche mit patronen drin
mich an ihrer stärke laben
wenn ich mal ganz unten bin

ja, ich möchte dich gern töten
und dich ganz total befrei´n
von den sorgen und den nöten
ja! du sollst mein opfer sein

nein, ich werde dir nicht sagen
worauf mein verlangen baut
hab´ schon in den kindertagen
horrorvideos geschaut ...


 

 

Am Abend


Am Abend
wenn sich der Zeiger der Uhr
langsam in die Dunkelheit tickt
und sich eine sanfte Kühle
zu mir aufs Kissen gesellt

Am Abend
wenn die Gedanken kommen
und für morgen
ein freundliches Gestern malen
ohne sich um heute zu kümmern

Am Abend
wenn der Alltag ausgeräumt
und neu tapeziert wird
um süßen Träumen
Atmosphäre zu schaffen

Am Abend
will ich hinaus in die Nacht
und jene Sterne sehen
die Du mir einst versprochen hast –
sie leuchten noch immer ...


 

 

Kleiner Stern


Ich bin ein
klitzekleiner Stern
und leuchte Dir
durchs Fenster
halt böse Träume
von Dir fern
vertreibe
Nachtgespenster

Ich bin ein
klitzekleiner Stern
bin aber
ziemlich helle
und viele tausend
Sterne wär'n
jetzt gern
an meiner Stelle

Ich lieb Dich so
mein kleiner Stern
sagst Du so
in Gedanken
und bringst damit
ich könnte schwör'n
mein Sternenbild
ins Wanken